Die Eiserne Lunge und die außerklinische Intensivpflege
Paul Alexander, bekannt als der Mann, der am längsten in einer Eisernen Lunge lebte, hat seine letzte Ruhe gefunden. Das Leben und der Tod von Paul Alexander sind ein Zeugnis für den langen Weg, den wir in der außerklinischen Intensivpflege zurückgelegt haben. Sein außergewöhnliches Leben, das 1952 mit der Polio-Diagnose eine dramatische Wendung nahm, verdeutlicht die Bedeutung der Beatmungsgeräte und die Notwendigkeit von qualifizierter Pflege außerhalb des Krankenhauses.
Bereits in den 1930er Jahren war die Eiserne Lunge eine revolutionäre Rettung für diejenigen, die durch Polio ihre Atemfähigkeit verloren hatten. Dieses Gerät, eine massive Stahlröhre, ermöglichte die Atmung durch die Schaffung eines Vakuums, das den Brustkorb anhob und so Luft in die Lungen saugte. Im Vergleich dazu verwenden moderne Beatmungsgeräte positive Drucktechniken, um Luft in die Lunge zu leiten. Ursprünglich erforderte die Beatmung ständige manuelle Unterstützung durch Pflegekräfte, bis Innovationen aus den USA die ersten selbstregulierenden Geräte einführten.
Die Eiserne Lunge, in der Paul Alexander mehr als sieben Jahrzehnte lebte, symbolisiert die Anfänge der Beatmungstechnik. Die heutige Technik hat die Eiserne Lunge längst überholt, wobei Patienten nun von personalisierten Beatmungsmethoden profitieren, die ihnen erlauben, in ihren eigenen vier Wänden oder angepassten Wohngemeinschaften wie in den Standorten der Linimed Gruppe mit deutlich mehr Autonomie und Lebensqualität zu leben.
Heute profitieren Patienten von individuell angepassten Beatmungsformen und können durch Heimbeatmungsgeräte ein größeres Maß an Freiheit und Lebensqualität genießen. Die außerklinische Intensivpflege hat sich dank technischer Innovationen und engagierter Pflegefachkräfte zu einem Bereich entwickelt, der es ermöglicht, Patienten in ihrer häuslichen Umgebung oder in speziellen Wohngemeinschaften umfassend zu betreuen und zu unterstützen.
Paul Alexander lebte in einer Zeit, in der solche Entwicklungen noch in weiter Ferne lagen. Seine Geschichte erinnert uns an die Fortschritte in der medizinischen Technik und der Patientenversorgung und daran, wie wichtig es ist, diese weiterzuentwickeln.
Als Pflegedienst und Unternehmensgruppe setzen wir uns weiterhin dafür ein, die außerklinische Intensivpflege und ihre Entwicklung voranzutreiben – für mehr Lebensqualität der Patienten und ihre Integration in das tägliche Leben. Die Interessen, persönlichen Neigungen und Ressourcen der uns anvertrauten Menschen spielen dabei eine große Rolle und sind die Grundlage unserer Arbeit. Wir pflegen unsere Patienten:innen nicht nur körperlich, sondern ganzheitlich im physischen und psychosozialen Bereich.
Mehr Informationen zu Paul Alexander: Bericht ntv
Mehr zu unserer Arbeitsweise und den therapeutischen Erfolgen lesen Sie bei unseren Patientengeschichten.
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